Das Getriebe
Von der Uhr über das Auto bis hin zum Windrad – Getriebe sind in nahezu jeder Maschine zu finden, in der sich etwas bewegt. In Fahrzeugen übertragen sie die Kraft des Motors auf die Antriebsräder und sorgen dafür, dass die Motordrehzahl an unterschiedliche Fahrsituationen angepasst wird. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte rund um Funktionen, Aufbau und Wartung eines Kfz-Getriebes.
Inhaltsverzeichnis

Bild © 2017 patruflo/Shutterstock
Wie funktioniert ein Getriebe im Auto?
Der Motor liefert die Kraft zur Fortbewegung – doch erst das Getriebe macht sie effizient nutzbar. Optimal arbeitet ein Verbrennungsmotor nur innerhalb eines bestimmten Drehzahlbereiches. Direkt an die Räder geleitet wäre das Anfahren schwer möglich oder die Höchstgeschwindigkeit stark beschränkt. Das Getriebe übersetzt die Motordrehzahl und passt sie so an die aktuelle Fahrsituation an. Beim Anfahren wird die Drehzahl stark reduziert, um beim Anfahren oder Bergauffahren mehr Drehmoment bereitzustellen. In hohen Gängen wird sie erhöht, um ein gemütliches und effizientes Fahren auf der Autobahn zu ermöglichen.
Neben der reinen Kraftübertragung kann das Getriebe weitere Aufgaben erfüllen. Im Rückwärtsgang wird die Drehrichtung des Motors umgekehrt. Außerdem hilft das Getriebe mit Hilfe des Differentials die Drehachse anzupassen. Während Motor und Getriebe meistens längst verbaut sind, verlaufen die Antriebsachsen quer. Das Differential kann die Drehachse abändern und verteilt dabei zusätzlich die Kraft auf die Antriebsräder.
Aufbau eines Getriebes: Die wichtigsten Komponenten
Ein Kfz-Getriebe besteht aus mehreren mechanischen Komponenten. Sie sind gemeinsam dafür zuständig, dass die Motorkraft optimal auf die Räder übertragen wird. Jede Bauart, also manuelle Schaltgetriebe oder Automatikgetriebe, unterscheiden sich zwar im Detail, in allen Fällen basieren sie aber auf ähnlichen Baukomponenten. Die wichtigsten sind:
- Gehäuse: Das Getriebegehäuse schützt die beweglichen Teile vor Schmutz, Feuchtigkeit und Beschädigungen. Es hält außerdem das Getriebeöl am Platz und sorgt so für eine optimale Schmierung. Meist besteht es aus Aluminium oder Stahl.
- Zahnräder: Sie sind das Herzstück jedes klassischen Getriebes. Durch das Ineinandergreifen unterschiedlich großer Zahnräder wird das Drehmoment verändert – je nach Gang entsteht so die gewünschte Übersetzung.
- Getriebewellen: Auf diesen Wellen sind die Zahnräder befestigt. Sie leiten die Drehbewegung vom Motor durch das Getriebe zur Antriebsachse weiter. In Fahrzeugen werden drei Stück genutzt: Antriebswelle, Vorgelegewelle und Abtriebswelle.
- Schaltmuffen und Synchronringe: Schaltmuffen ermöglichen die Auswahl des Ganges, indem sie die Zahnräder mit der Welle verbinden. Synchronringe sorgen für einen sanften Schaltvorgang, indem sie Drehzahlunterschiede zwischen Zahnrad und Welle ausgleichen.
Wenn Sie noch tiefer in die Welt der Getriebe eintauchen wollen, empfehlen wir Ihnen folgendes Video, das den Aufbau eines Kfz-Getriebes detailliert erklärt:
Getriebe in E-Autos und LKW
Im Gegensatz zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren, benötigen E-Autos nicht zwingend ein Getriebe. Elektromotoren haben nämlich unabhängig ihrer Drehzahl ein gleichmäßiges Drehmoment, sie muss also nicht übersetzt werden. Sie können außerdem in beide Richtungen drehen, so dass kein separater Rückwärtsgang benötigt wird. In Sportfahrzeugen kann trotzdem ein Zwei-Gang-Getriebe verbaut sein, um besonders hohe Endgeschwindigkeiten zu erreichen.
Arbeitsfahrzeuge wie Lkw oder Kipplader sind besonders auf Zugkraft ausgelegt und davon abhängig, dass sie bei jeder Geschwindigkeit über ein besonders hohes Drehmoment an den Antriebsrädern verfügen können. Im Vergleich zu den 5 oder 6 Vorwärtsgängen, die ein normaler Pkw hat, können sie bis zu 18 Vorwärtsgänge und zusätzlich noch mehrere Rückwärtsgänge haben.
Typische Getriebeschäden: Daran erkennt man Defekte
Schäden am Getriebe sind fast ausschließlich mechanischer Natur und kommen nicht selten durch Bedienfehler, zum Beispiel das versehentliche Herunter- statt Raufschalten oder das Einlegen des Gangs während die Kupplung nicht genug getreten wurde. Bei einem kapitalen Getriebeschaden fehlt der Vortrieb – der Motor dreht zwar hoch, aber das Fahrzeug bewegt sich nicht. Häufig zeigen sich die Schäden aber deutlich subtiler.
Rasselnde oder ratternde Geräusche, vor allem in einem bestimmten Gang sind ein deutliches Zeichen dafür, dass mit dessen Zahnradpaar etwas nicht in Ordnung ist. Lässt sich der Gang nur schwer einlegen, springt immer wieder heraus oder, für Automatikgetriebe, ruckelt es beim Schalten, ist dies ein Indiz für defekte Schaltmuffen. Defekte an den Dichtungen oder dem Gehäuse selbst sorgen für den Verlust von Getriebeöl. Das zeigt sich während der Fahrt durch den Geruch nach Verbranntem, der durch den stark erhöhten Abrieb der mechanischen Teile entsteht.
Steht das Auto oft in der Garage oder einem Carport, empfiehlt es sich den Boden regelmäßig auf Ölflecken zu überprüfen. Befindet sich dieser mittig unterhalb des Schalthebels, kommt dieses wahrscheinlich vom Getriebe.
So läuft eine Getriebereparatur
Die Reparatur eines Getriebes ist sehr aufwändig und dementsprechend kostenintensiv. Werkstätten bauen normalerweise nur das gesamte Getriebe samt Gehäuse aus und ein neues wieder ein. Bei höherklassigen Getrieben kann es auch zu einem Experten geschickt werden, der in einer Revision nur die defekten Teile austauscht. Das ist aber neben den Kosten mit einer gewissen Wartezeit verbunden, die für das Alltagsauto schwer zu tolerieren ist.
Die Arbeitskosten für einen Tausch liegen bei Automatikgetrieben zwischen 700 € und 1.400 €, dazu kommen etwa 10.000 € für das neue Getriebe. Bei manuellen Getrieben kostet der Wechsel zwischen 1.300 € und 2.600 €, das neue Getriebe dafür im Vergleich nur ca. 5.000 €. Die Kosten für eine Revision sind stark variabel und hängen von der Fahrzeugart und dem Umfang des Schadens ab.
Tipps für eine lange Lebensdauer: Getriebe richtig warten
Wegen der sehr hohen Reparaturkosten ist es ratsam, gut mit dem Getriebe umzugehen. Ein Ölwechsel sollte bei manuellen Getrieben alle 60.000 km stattfinden, bei Automatikgetrieben alle 100.000 km. Der Füllstand wird während einer Inspektion routinemäßig überprüft, kann aber auch jederzeit in einer Werkstatt geprüft werden.
Im normalen Umgang wird mechanischer Stress auf das Getriebe vor allem durch Schaltvorgänge bei hohen Motordrehzahlen ausgeübt. Die absoluten Unterschiede der Drehzahlen der einzelnen Wellen sind dann besonders hoch. Je früher geschaltet wird, desto besser ist es also für das Getriebe. Ebenso sollte sich beim Schalten Zeit gelassen werden, um das Schleifen der Kupplung und damit einen erhöhten Abrieb der Zahnräder zu verhindern.
Bei manuellen Getrieben sollte nach dem Schaltvorgang außerdem die Hand wieder vom Schalthebel genommen werden, denn dieser ist direkt mit den Schaltmuffen verbunden. Wenn die Hand, zwar leicht, aber dauerhaft an ihnen zieht, kann das zu erhöhtem Verschleiß führen.
Für Automatikgetriebe ist das langsame Rollen, z. B. vor der roten Ampel, um die Lücke zum vor einem fahrenden Auto zu schließen, schädlich. Bei solch geringen Drehzahlen nutzt der Mechanismus, der zum Anfahren genutzt wird, stärker ab.
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Ihre häufig gestellten Fragen:
Was ist ein Getriebe einfach erklärt?
Ein Getriebe ist ein mechanisches Bauteil im Auto, das die Drehzahl des Motors an die Geschwindigkeit des Fahrzeugs anpasst. Es sorgt dafür, dass das Fahrzeug in jeder Situation kraftvoll, aber effizient unterwegs ist.
Welche 4 Aufgaben hat ein Getriebe?
Die Hauptaufgabe ist die Übertragung und Veränderung des Drehmoments vom Motor auf die Räder, um die optimale Leistung, Effizienz und Fahrkomfort in jeder Geschwindigkeit zu gewährleisten. Zusätzlich ermöglicht es das Rückwärtsfahren und kann die Drehachse anpassen.
Wie lange hält ein Getriebe?
Bei normaler Fahrweise und regelmäßiger Wartung hält es oft über 200.000 km. Automatikgetriebe sind etwas anfälliger, halten aber meistens auch die gesamte Lebensdauer eines Autos.
Wie merkt man, dass das Getriebe defekt ist?
Typische Symptome sind fehlender Vortrieb, ruckelnde Gangwechsel, ungewöhnliche Geräusche, oft in einem bestimmten Gang, oder austretendes Getriebeöl. Ein verzögerter Kraftaufbau oder das Nichterkennen eines Gangs deuten vor allem bei Automatikgetrieben auf einen Defekt hin.
Was passiert bei einem Getriebeschaden?
Bei einem Getriebeschaden wird die Kraftübertragung gestört – das Fahrzeug fährt nicht mehr richtig oder sogar gar nicht mehr.
Wie hört sich ein kaputtes Getriebe an?
Ein Defekt im Getriebe macht sich oft durch mahlende, klackernde oder schleifende Geräusche bemerkbar, die vor allem beim Schalten auftreten. Diese Geräusche treten meist plötzlich auf und verstärken sich mit der Zeit
Ist es gefährlich, mit kaputten Getriebe zu fahren?
Ja! Das Getriebe kann während der Fahrt komplett versagen und die Fahrzeugkontrolle beeinträchtigen. Außerdem können Folgeschäden entstehen, die deutlich teurere Reparaturen nach sich ziehen.
Woher weiß ich, ob das Getriebe oder die Kupplung kaputt ist?
Beide Defekte können dazu führen, dass der Gang nicht mehr eingelegt werden kann. Ist das Getriebe defekt, so treten zusätzlich schleifende Geräusche auf.
Was kostet es, ein Getriebe zu reparieren?
Die Kosten schwanken stark, liegen aber je nach Fahrzeugtyp oder Schadensart zwischen 1.500 € und 4.000 € für eine Reparatur. Muss das Getriebe gewechselt werden, so steigen sie deutlich an.